Expertentag der SEG 5 am 5. Dezember 2024

Im biopsychosozialen Krankheitsmodell, das der ICF zugrunde liegt, spielen die Komponenten Körperstruktur, Körperfunktion, Aktivitäten und Teilhabe eine entscheidende Rolle.

In der Vergangenheit hat sich die gesetzliche Krankenversicherung in der Hilfsmittelversorgung hierbei zentral dem Auftrag gestellt, Körperstrukturen zu ersetzen, ausgefallene Körperfunktionen (wieder)herzustellen und damit dem Versicherten Aktivitäten des täglichen Lebens (wieder) zu ermöglichen.

Durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 durch die Bundesrepublik Deutschland ist die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zusätzlich stärker in den Blick gerückt. Ziel ist nicht mehr allein, ob ein Betroffener diese oder jene Aktivität wieder durchführen kann, sondern ob er sich aktiv in die Gesellschaft einbinden kann.

Die Vorstellungen und Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention zeigen sich im vom Gesetzgeber im SGB IX neu gefassten Behinderungsbegriff und dem Herausstellen der Teilhabe (s. BTHG, GVSG). Die diesen Vorgang begleitende Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht und Bundessozialgericht hat das Thema weiter ausgeleuchtet.

Die medizinische Rehabilitation unter Einsatz von Hilfsmitteln hat damit einen veränderten Rahmen erhalten. Insbesondere die Berücksichtigung des Versorgungsziels der Teilhabe fordert ein Weiterdenken für die praktische Umsetzung in den Institutionen des Gesundheitswesens.

Beim Expertentag stellen Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Institutionen des Gesundheitswesens ihr eigenes Verständnis und den praktischen Umgang mit der Thematik im Alltag vor.

Die Veranstaltung ermöglicht den Austausch im Plenum und im persönlichen Gespräch mit der Kaffeetasse in der Hand in den Pausen. Wir wollen den Versuch einer Standortbestimmung „Hilfsmittel und Teilhabe“ unternehmen. Der Expertentag ist eine reine Präsenzveranstaltung.